Frakturprävention bei der älteren Frau : Nebenwirkungen und Behandlungspausen = Fracture prevention in older women : Side effects and therapeutic window
Lippuner, K.
In: Gynäkologische Endokrinologie, 2015, vol. 13, no. 1, p. 33-38
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- Zusammenfassung: Hintergrund: Frakturen sind schwere Komplikationen der Osteoporose mit einschneidenden Konsequenzen für die Patientin, ihr Umfeld und die Gesellschaft. Wirksame Medikamente sind daher unentbehrlich. Alle zugelassenen Medikamente zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose reduzieren nachweislich das individuelle Frakturrisiko. Ziele: Da jedes dieser Medikamente in der Langzeitbehandlung über ein spezifisches Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil verfügt, stellt sich in der täglichen Praxis die Frage, ob und unter welchen Bedingungen eine Behandlungspause ("drug holiday") in Erwägung gezogen werden sollte. Material und Methoden: In dieser Literaturübersicht werden die wichtigsten Erkenntnisse aus den Frakturendpunktstudien mit knochenaktiven Substanzen präsentiert. Der Schwerpunkt liegt auf deren Wirksamkeits- und Sicherheitsprofilen in der Langzeitbehandlung. Ergebnisse und Diskussion: Der Nutzen der verschiedenen knochenaktiven Substanzen bezüglich der Reduktion des individuellen Frakturrisikos ist unumstritten. Dieser überwiegt eindeutig die allfälligen Risiken. Bei einzelnen Patientinnen ist ein Großteil des Nutzens bereits nach einigen Jahren Behandlung erreicht, was im Einzelfall einer Abschwächung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses entsprechen kann. Die Dauer der Einnahme eines bestimmten Präparats sollte deshalb individuell und in Absprache mit der Patientin vereinbart werden. Wichtig erscheinen dabei insbesondere die Wahrscheinlichkeit des kausalen Zusammenhangs zwischen Therapie und möglichen Langzeitunverträglichkeiten, die Häufigkeit bzw. Seltenheit des Auftretens einer solchen Unverträglichkeit im Vergleich zum erwarteten Nutzen sowie die individuellen Patientencharakteristika (insbesondere Komorbiditäten und Komedikationen) und -präferenzen.