Schutz flussnaher Trinkwasserfassungen bei Flussraum-Aufweitungen in voralpinen Schotterebenen = Measures to protect drinking-water wells near rivers from hydraulic engineering operations in peri-alpine flood-plains
Hoehn, Eduard ; Meylan, Benjamin
In: Grundwasser, 2009, vol. 14, no. 4, p. 255-263
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- Kurzfassung: In den meisten alpinen und voralpinen Schotterebenen bestehen Wechselwirkungen zwischen Flüssen und Grundwasser. Viele Trinkwasserversorger nutzten dies, indem sie ihre Fassungen in Flussnähe bauten. Neuerdings hat sich im Flussbau die Einsicht durchgesetzt, Hochwasserschutzmaßnahmen mit einer Aufwertung bzw. Aufweitung des Flussraums zu koppeln. Dadurch können diese flussnahen Fassungen gefährdet werden. Meist verringert sich durch Arbeiten im Flussraum die Verweildauer des Grundwassers, und der Anteil an flussnahem Infiltrat in der Fassung erhöht sich. Hochwasserereignisse können zusätzlich zu Durchbrüchen von flussnahem Infiltrat führen, was besonders bei hoher Belastung des Flusses durch Abwasser mit einer Grundwasserverunreinigung einhergeht. Wo Flussraum-Aufweitungen unumgänglich sind, müssen Maßnahmen getroffen werden, um wichtige Trinkwasserfassungen vor Verunreinigung zu schützen. Drei Fälle mit unterschiedlichem Risiko werden diskutiert: i) geringes Risiko bei fehlenden Wechselwirkungen oder bei Exfiltration, ii) Risiko bei Infiltration, während oder nach geplanten Aufweitungen, und iii) hohes Risiko bei problembehafteten Fassungen. Bei Infiltration über eine mächtige ungesättigte Zone zwischen Fluss und Fassung ist das Risiko geringer als bei Infiltration mit direktem hydraulischem Anschluss des Flusses ans Grundwasser. Für Fassungen mit Risiko bei Flussraum-Aufweitungen werden technische Maßnahmen zur Minderung des Gefahrenbildes vorgeschlagen