1.000.000 Fußballfans in einer Stadt mit 120.000 Einwohnern - ein notfallmedizinischer Albtraum? : Die Euro 2008 und das "Oranje-Wunder von Bern" = A million football fans in a city of 120,000 inhabitants - a nightmare for emergency medicine and disaster management? : Euro 2008 and the "Oranje wonder of Berne”

Martinolli, L. ; Tanyeli, E. ; Hasler, R.M. ; Burkhardt, P. ; Bähler, H. ; Neff, F. ; Rupp, P. ; Zimmermann, H. ; Exadaktylos, A.K.

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    Zusammenfassung: Die Fußballeuropameisterschaft 2008 war die größte je in der Schweiz organisierte Sportveranstaltung. Eine Million Fußballfans besuchten in diesem Zeitraum Bern, und der lokale Flughafen Bern/Belp verzeichnete 261 zusätzliche Flüge. Pro Fußballspiel waren 33.000 Zuschauer im Stadion und 100.000 schauten in den Public-viewing-Zonen zu. Der Rettungsdienst und das Notfallzentrum des Inselspitals am Universitätsklinikum Bern waren für die medizinische Grundversorgung und die Notfallversorgung zuständig. Verletzungen und Krankheiten wurden mit einem standardisierten Score (NACA-Score, NACA National Advisory Committee of Aeronautics) analysiert. Details zu den Vorbereitungen, Kosten und Patientenzahlen werden im vorliegenden Artikel dargestellt. Insgesamt waren 30 zusätzlich Ambulanzfahrzeuge im Einsatz, 4723 zusätzliche Arbeitstage (1/3 davon durch medizinische Fachkräfte) wurden geleistet, 662 Ambulanzrufe gingen ein, 240 Personen benötigten eine medizinische Versorgung (62% Schweizer, 28% Niederländer, 10% anderer Nationalität). Von diesen wurden 51 Personen in einem der 4 städtischen Krankenhäuser behandelt. Es kamen keine Verletzungen der Grade NACAVI und VII vor (NACAI 4, NACAII 17, NACAIII 16, NACAIV 10, NACAV 4Patienten). Die Stadt Bern erstattete dem Inselspital 112.603EUR für die medizinische Versorgung. Die größten Anteile daran hatten die Sicherheitsmaßnahmen (50.300EUR) und die Kosten für medizinisches Personal (22.600EUR für Ärzte, 29.000EUR für Pflegefachkräfte). Aufgrund des schlechten Wetters und des vorbildlichen Verhaltens der Fans nahmen die Ereignisse einen eher friedlichen Verlauf