Stabilisierung sub- und pertrochantärer Femurfrakturen mit dem PFNΑ® = Stabilization of inter- and subtrochanteric femoral fractures with the PFNΑ®

Büttner, O. ; Styger, S. ; Regazzoni, P. ; Suhm, N.

In: Operative Orthopädie und Traumatologie, 2011, vol. 23, no. 5, p. 357-374

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    Summary
    Zusammenfassung: Operationsziel: Primär belastungsstabile Osteosynthese per- und subtrochantärer Femurfrakturen mit intramedullärem Kraftträger, besonders auch in osteoporotischem Knochen. Rasche Wiederherstellung der Anatomie und Funktion des verletzten Beins. Indikationen: Sämtliche per- und subtrochantäre Frakturen der AO-Klassifikation 31-A. Kontraindikationen: Offene Wachstumsfugen und ungeeignete Femuranatomie (pathologische Antekurvation bzw. fehlverheilte Schaftfrakturen). Operationstechnik: Wenn möglich geschlossene, bei Bedarf offene Reposition der Faktur auf dem Extensionstisch. Intramedulläre, unaufgebohrte Nagelung und Frakturfixation durch Einbringen einer Spiralklinge über einen Führungsdraht in das Kopf-Halsfragment. Möglichkeit zur dynamischen oder statischen Verriegelung im Femurschaft. Operative Nachsorge: Rasche Mobilisation ab dem ersten postoperativen Tag mit schmerzadaptierter Vollbelastung. Thromboseprophylaxe für 6Wochen mit Fondaparinux, Rivaroxaban oder niedermolekularem Heparin (NMH), alternativ orale Antikoagulation. Ergebnisse: Im Rahmen einer AO-Multizenterstudie an 11 europäischen Kliniken wurden zwischen April 2004 und Juni 2005 313Patienten (Durchschnittsalter 80,6Jahre, 77% Frauen, 23% Männer) mit 315 instabilen pertrochantären Frakturen mittels PFNΑ® ("proximal femoral nail antirotation") operativ stabilisiert [24]. Bei 82% handelte es sich um 31-A2-Frakturen, bei 18% um 31-A3-Frakturen. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 56min für die A2-Frakturen und 66min für die A3-Frakturen. Die durchschnittliche Liegedauer im Akutspital betrug 12Tage. Bei 72% der Patienten konnte ein Repositions- und Stabilisierungsergebnis erreicht werden, welches eine unmittelbare postoperative Vollbelastung erlaubte. Insgesamt wurden 165Komplikationen beobachtet, 117 davon waren nicht auf das Implantat zu beziehen. 46 operationsbedingte Komplikationen führten zu 28 ungeplanten Re-Operationen (u.a. 7Femurschaftfrakturen, 4 azetabuläre Penetrationen). 56% der Patienten konnten über ein ganzes Jahr nachkontrolliert werden. Nach einem Jahr waren 89% der Frakturen konsolidiert. Die höchsten Komplikationsraten wiesen Frakturen der Morphologie 31-A2.3 sowie Patienten älter als 90Jahre auf. Mit dem PFNA® wurde damit eine mit den Resultaten anderer intra- und extramedullärer Implantate vergleichbare Anzahl operationsbedingter Komplikationen (14,6%) beschrieben