Management von echten und falschen Aneurysmen bei Hämodialyseshunts = Management of hemodialysis access aneurysms and pseudoaneurysms

Derungs, U. ; Wyss, T.R. ; Stellmes, A. ; Schmidli, J. ; Widmer, M.K.

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    Summary
    Zusammenfassung: Hintergrund: Aneurysmen und Pseudoaneurysmen von Hämodialysezugängen treten mit einer Häufigkeit von bis zu 6% auf. Es besteht ein enger Zusammenhang mit der jeweiligen Punktionstechnik. Wegen der zunehmenden Anzahl an Dialysepatienten, wird die Zahl der Fisteloperationen auch in Zukunft steigen. Ziel: Anhand einer Literaturübersicht und gestützt auf eigene Erfahrungen soll die Behandlung von echten und falschen Aneurysmen von Hämodialyseshunts dargestellt werden. Material und Methode: Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in Pubmed/Medline. Folgende Suchbegriffe wurden teils in Kombination verwendet:"arteriovenous fistula”,"arteriovenous aneurysm”,"arteriovenous graft”,"haemodialysis access” und"vascular access surgery”. Ergebnisse: Eine einheitliche Definition und klare Empfehlungen zur Therapie finden wir in der Literatur nicht. Je nach Art, Größe und Lokalisation des Aneurysmas kann die Shuntfunktion gefährdet sein und es besteht Interventionsbedarf. Rupturen können sogar lebensbedrohlich werden. Schlussfolgerung: Bedingt durch stetes Punktieren, neigen AVF zur Dilatation bis hin zur Aneurysmabildung. Solche Veränderungen müssen nur dann korrigiert werden, wenn die Haut über dem Shunt gefährdet ist, wenn eine Massenblutung droht oder aufgrund einer Wandthrombosierung eine nur ungenügende Punktionsstrecke vorhanden ist. Die Implantation eines ePTFE-Interponats war bisher ein gängiges Verfahren, doch hat die Aneurysmorrhaphie vermehrt Anhänger gefunden, weil damit ohne Fremdmaterial ein Shunt funktionstüchtig gehalten werden kann. Bei Pseudoaneurysmen, meist verursacht durch punktionsbedingte, lokale Zerstörung eines PTFE-Grafts, kann ein lokaler Graftersatz erfolgen oder eine partielle Neuanlage mit Umfahrung, wenn zusätzlich ein lokaler Infekt vermutet wird. Alternativtherapien zur Chirurgie wie Stentgrafts sind aktuell noch nicht etabliert und müssen ihren Stellenwert erst noch beweisen