Beidseitige Ertaubung durch Labyrinthitis bei M.Crohn = Bilateral deafness due to labyrinthitis in a patient with Crohn's disease

Weisert, J.U. ; Veraguth, D. ; Probst, R.

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    Zusammenfassung: Vestibulocochleäre Störungen bei chronischen Darmentzündungen sind seltene, aber immer wieder beschriebene Komplikationen oder Manifestationen der Grunderkrankung. Ein 26-jähriger Mann erlitt unter immunsuppressiver Therapie aufgrund eines 6Monate zuvor diagnostizierten M.Crohn einen bilateralen Ausfall der Gleichgewichtsorgane sowie eine bilaterale sensorineurale Hörminderung. Es wurde eine ausführliche Diagnostik (Audiogramm, Sprachaudiogramm, kalorische Vestibularisprüfung, Messung vestibulär evozierter myogener Potenziale, Magnetresonanztomographie) durchgeführt. Therapiert wurde mit Azathioprim, Glukokortikoiden systemisch und intratympanal sowie mit monoklonalen Antikörpern. Darunter zeigte sich ein stark fluktuierender, aber progredienter Verlauf der Beschwerden und Befunde bei nur geringfügiger bis keiner Besserung. Erst die beidseitige Versorgung mit einem Cochleaimplantaten (CI) stellte eine befriedigende Lösung dar. Das Fallbeispiel zeigt diagnostische und therapeutische Möglichkeiten und Grenzen einer immunbedingten Erkrankung. Sie verlangt eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Bei beidseitiger Ertaubung ist die frühzeitige CI-Versorgung eine geeignete Form der Rehabilitation