Prävention der postmenopausalen Osteoporose : Teil2: Medikamentöse Prävention und Therapie der Osteoporose in der Peri- und frühen Postmenopause = Prevention of postmenopausal osteoporosis : Part2: pharmacological prevention and therapy of osteoporosis in the perimenopause and early postmenopause
Birkhäuser, M.
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- Zusammenfassung: Die internationalen Empfehlungen zur medikamentösen Frakturprävention bei postmenopausaler Osteoporose haben sich 2013 dank der neuen Erkenntnisse zur postmenopausalen Hormontherapie geändert. Heute muss danach unterschieden werden, ob die Patientin noch innerhalb des für Östrogene "günstigen Fensters" oder bereits jenseits dieser Grenze liegt. Nach den neuen internationalen Empfehlungen eignen sich zur Frakturprävention in der Peri- und der frühen Postmenopause Präparate als Therapie der ersten Wahl, die via Östrogenrezeptoren wirken. Bei Frauen mit klimakterischen Beschwerden ist dies innerhalb dieses "günstigen Fensters" die MHT (menopausale Hormontherapie inklusive Tibolon), bei Frauen ohne Wallungen mit erhöhtem Risiko für vertebrale Frakturen und gleichzeitig erhöhtem Brustkrebsrisiko kommen auch selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs) zum Einsatz. Nach den geltenden Deutschen S3-Richtlinien von 2009 ist eine MHT allerdings immer noch eine Therapie der zweiten Wahl. Bei Kontraindikation für oder Ablehnung von einer MHT oder SERMs eignen sich auch in dieser Altergruppe nichthormonale Präparate. In der späteren Postmenopause jenseits des "günstigen Fensters" sollte eine MHT nach den neuen Empfehlungen wie bis anhin nicht mehr begonnen werden. Bei Patientinnen in der späteren Postmenopause sind nichthormonale Präparate einzusetzen wie Bisphosphonate (Langzeitwirkung im Knochen), Denosumab (Wirkung reversibel) oder bei schwerer Osteoporose Strontiumranelat (in der Schweiz nicht zugelassen). Die Analoge des Parathormons bleiben in jeder Altersgruppe der Behandlung der schweren Osteoporose durch den Spezialisten vorbehalten. Zur Frakturprävention sollten nur Präparate eingesetzt werden, deren Wirksamkeit durch Studien mit einer Evidenz des GradesA gesichert ist. Nicht alle zur Frakturprävention zugelassenen Präparate senken gleichzeitig das Risiko von vertebralen, nichtvertebralen und Schenkelhalsfrakturen