Neue Versorgungsmodelle in der Psychosebehandlung = Innovative care models for treating psychosis

Rössler, W. ; Theodoridou, A.

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    Summary
    Zusammenfassung: In einem modernen psychiatrischen Versorgungssystem gilt die Empfehlung: ambulant vor teilstationär vor stationär. Die komplexen Behandlungserfordernisse einer gemeindenahen Betreuung für chronisch und schwerer psychisch Erkrankter sowie die Beteiligung verschiedener Sozialleistungsträger an der Finanzierung führen jedoch zu einer problematischen Versorgungsfragmentierung. Die Schizophrenie ist die teuerste psychiatrische Erkrankung in Deutschland. Die indirekten Kosten (in Geldwert umgerechnete Folgen der Schizophrenie) werden bis zu 5-mal höher als die direkten Behandlungskosten geschätzt. Von den verschiedenen neueren Versorgungskonzepten hat sich bisher vor allem das Konzept der aufsuchenden gemeindepsychiatrischen Teams bewährt. Dieser Ansatz führt zu einer Reduktion der Wiederaufnahmerate und der Verweildauer im Krankenhaus, zu einer besseren sozialen Integration und größerer Patientenzufriedenheit. Es gibt keine empirische Evidenz für eine "Psychiatrie ohne Betten". Eine bedenkenswerte Alternative zu einer stationären Behandlung kann jedoch für eine Teilgruppe die Behandlung in einem akuttagesklinischen Setting, in Krisenhäusern oder die Krisenversorgung im häuslichen Umfeld sein