Haut- und Schleimhautinfektionen bei Immunsuppression = Mucocutaneous infections in immunosuppression

Itin, P.H. ; Battegay, M.

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    Summary
    Zusammenfassung: Die Haut besitzt physikalische, chemische und immunologische Faktoren, um die inneren Organe zu schützen. Zusätzlich verhindert eine physiologische mikrobiologische Hautflora die Ausbreitung pathogener Keime. Eine konstitutionelle oder erworbene Immunsuppression zeigt Rückwirkungen auf diese Parameter. Erworbene Immunmangelsyndrome werden vorwiegend medikamentös verursacht, z.B. um eine Organabstoßung nach Transplantation zu vermeiden. Das HI-Virus führt unbehandelt ebenfalls meist zu einer ausgeprägten Abwehrschwäche. Patienten mit schwerer Immunsuppression zeigen nicht selten sehr atypische Manifestationen mukokutaner Infektionen, sodass die Indikation zur Biopsie mit gleichzeitiger Asservierung eines Gewebeteils für mikrobiologische Kulturen großzügig gestellt werden sollte. Neben akuten Infektionen sind auch Langzeitauswirkungen durch onkogene Viren zu berücksichtigen, wie z.B. Epitheliome durch HPV, Kaposi-Sarkome durch HHV8 und Lymphome durch EBV. Indikatordermatosen können auf das Vorliegen einer Immunschwäche hinweisen. So wird die orale Haarleukoplakie besonders bei AIDS-Patienten beobachtet, kann aber auch bei anderweitig verursachter Immundefizienz auftreten. Diese Übersicht beschreibt die Pathophysiologie der Hautschutzmechanismen und zeigt typische Infektionen der Haut und Schleimhaut, welche gehäuft bei Immunsuppression auftreten