Kombinierte dorsale und palmare Plattenosteosynthese bei distalen intraartikulären Radiusfrakturen = Combined dorsal and palmar plate osteosynthesis for intraarticular distal radius fractures

Can, Ü. ; Lattmann, T. ; Crook, D. ; Trentz, O. ; Platz, A.

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    Zusammenfassung: Hintergrund: Behandlungsziel bei komplexen distalen intraartikulären Radiusfrakturen ist die anatomische Gelenkrekonstruktion. In seltenen Fällen kann dies nur mit einer kombinierten, dorsalen und palmaren Abstützung erreicht werden, trotz der zunehmenden Erfahrung mit winkelstabilen palmaren Implantaten. Diese retrospektive Qualitätskontrollstudie untersucht das funktionelle, radiologische und subjektive Outcome der mit dieser Technik operierten Patienten. Patienten und Methoden : An der Klinik für Unfallchirurgie des Universitätsspital Zürich wurden zwischen März 1999 und Januar 2003 von 360 Patienten mit instabiler distaler Radiusfraktur 30 Patienten mit komplexer C2-/C3-Fraktur über einen kombinierten dorsopalmaren Zugang mit einer 3,5-mm-T-Platte und dorsal mit zwei 1/4-Rohr-Platten behandelt und in die Studie eingeschlossen (9 Frauen, 21Männer, Mittelwert des Alters 52). Nachkontrolliert werden konnten 25 der 30 Patienten im Mittel 29 Monate nach Unfall. Ergebnisse: Die angestrebte anatomische Rekonstruktion gelang nicht bei allen Patienten: 56% zeigten leichte, 28% schwere Zeichen der Arthrose. Die Flexion erreichte 66%, die Extension 75% der gesunden Seite, Pronation und Supination sogar 98 bzw. 91%. Die Kraft beim Faustschluss betrug 75% der kontralateralen Seite. Zehn Patienten (40%) entwickelten im Verlauf ein komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS). Die Rückkehr zur Arbeit war nach 120 Tagen möglich. Schlussfolgerung: Die dorsopalmare Plattenosteosynthese komplexer, distaler intraartikulärer Radiusfrakturen erlaubt eine Gelenkrekonstruktion mit gutem subjektivem, funktionellem und radiologischem Resultat, dies trotz des durch den beidseitigen Zugang verursachten zusätzlichen Weichteilschaden. Das hohe CRPS-Risiko, aber auch der lange Arbeitsausfall müssen bei der Patientenaufklärung berücksichtigt werden