Wirkungsweise alter und neuer Antikoagulanzien = Mechanism of Action of Old and New Anticoagulants

Stämpfli, Simon ; Asmis, Lars ; Tanner, Felix

In: Herz Kardiovaskuläre Erkrankungen, 2008, vol. 33, no. 1, p. 4-12

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    Zusammenfassung: Die drei häufigsten Indikationen für eine Behandlung mit Hemmern der plasmatischen Gerinnung sind das Vorhofflimmern, die venöse Thromboembolie und valvuläre Kardiopathien. Aufgrund der Häufigkeit dieser Pathologien kann man davon ausgehen, dass rund 1% der Bevölkerung oral antikoaguliert ist. Ungefähr ein Drittel der auf einer chirurgischen Abteilung hospitalisierten Patienten erhält Vitamin-K-Antagonisten. Somit handelt es sich hierbei um eine Behandlungsmodalität, mit der sowohl Grundversorger und Spezialisten in der Praxis als auch Klinikärzte fortwährend konfrontiert sind. Inhibitoren der Gerinnung haben in vielen Situationen einen großen Nutzen gezeigt, welcher allerdings mit einem erhöhten Blutungsrisiko bezahlt sein will. Diese Gratwanderung zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig der antikoagulatorischen Wirkung ist eine wichtige Herausforderung in der klinischen Arbeit mit Patienten. Die Kenntnis der der medikamentösen Gerinnungshemmung zugrundeliegenden Mechanismen ist notwendig, um Indikationen für antikoagulatorische Therapien kritisch evaluieren und deren Management effizient steuern zu können. Im Idealfall muss die Sicherstellung einer ausreichenden Hämostase bei gleichzeitiger Vermeidung thrombotischer Ereignisse das Ziel einer adäquaten Gerinnungshemmung sein. Dieser Artikel soll einen Überblick über das Gerinnungssystem und über etablierte, aber auch neue pharmakologische Angriffspunkte bieten