Entzündlich-rheumatische Erkrankungen als Risikofaktoren für Osteoporose = Inflammatory rheumatic diseases as a risk for osteoporosis

Frey, D.P.

In: Gynäkologische Endokrinologie, 2015, vol. 13, no. 1, p. 28-32

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    Zusammenfassung: Hintergrund: Osteoporose und Fragilitätsfrakturen sind in der Allgemeinbevölkerung häufig. Im Alter von 50Jahren haben Frauen ein Lebenszeitrisiko von ca. 50 %, eine Fragilitätsfraktur zu erleiden, bei Männern beträgt dieses etwa 20 %. Verschiedene Faktoren können dieses Risiko erhöhen, darunter entzündlich-rheumatische Erkrankungen. Fragestellung und Methode: Aufgrund der vorhandenen Literatur wird eine Übersicht über den Einfluss wichtiger entzündlich-rheumatischer Erkrankungen auf die Entwicklung einer Osteoporose und osteoporotischer Frakturen gegeben. Ergebnisse: Am besten belegt ist die erhöhte Prävalenz der Osteoporose und der Fragilitätsfrakturen für die rheumatoide Arthritis und die ankylosierende Spondylitis. Für andere entzündlich-rheumatische Erkrankungen ist die Literatur spärlich. Da Untersuchungen jedoch zeigen, dass pro-inflammatorische Zytokine eine wichtige Rolle im Knochenmetabolismus spielen, ist davon auszugehen, dass entzündliche Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und Fragilitätsfrakturen darstellen. Kompliziert wird die Situation zusätzlich durch die oft vorliegenden Komorbiditäten, welche den Knochen unabhängig von der Entzündung beeinflussen können, sowie durch medikamentöse Therapien, insbesondere Steroide. Schlussfolgerung: Bei Vorliegen einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung sollte an das Vorliegen einer Osteoporose gedacht und allenfalls entsprechende Abklärungen durchgeführt werden. Insbesondere gilt dies für die rheumatoide Arthritis und die ankylosierende Spondylitis sowie für alle Erkrankungen, die seit mehr als 3Monaten mit systemischen Steroiden behandelt werden.