Radialer externer Fixateur zur geschlossenen Behandlung problematischer suprakondylärer Humerusfrakturen TypIII und IV bei Kindern und Jugendlichen : Eine neue chirurgische Technik = Radial external fixator for closed treatment of Type III and IV supracondylar humerus fractures in children : A new surgical technique

Slongo, T.

In: Operative Orthopädie und Traumatologie, 2014, vol. 26, no. 1, p. 75-97

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    Summary
    Zusammenfassung : Operationsziel: Geschlossene, anatomische Reposition und sichere Fixation von problematischen suprakondylären Typ-III- und Typ-IV-Humerusfrakturen, die mit den herkömmlichen Operationsmethoden nur schwierig geschlossen zu behandeln sind. Indikationen: Gemäß der AO-Kinderklassifikation der suprakondylären Humerusfrakturen vom TypIII und IV: Frakturen, welche nicht geschlossen mittels üblicher Repositionsmethoden reponierbar sind sowie Frakturen, die nicht mittels der üblichen, gekreuzten perkutanen Kirschner-Draht-Technik zu fixieren sind. Bei schweren Schwellungszuständen, offener Fraktur oder initial neurologischen und/oder vaskulären Problemen ("pulseless pink hand") sowie bei mehrfachverletzten Kindern, welche eine optimale Rehabilitation benötigen und die Extremität gipsfrei sein sollte. Bei Kindern mit Komorbiditäten (z.B. Anfälle, Spastizität), die eine bessere Stabilität benötigen. Kontraindikationen: Prinzipiell keine Kontraindikationen Operationstechnik: Im nichtreponierten Zustand unter Durchleuchtungskontrolle Einbringen einer einzelnen Schanz-Schraube in den lateralen (radialen) Aspekt des distalen Fragments, welches sich in der streng seitlichen Röntgenprojektion als "Sand-Uhr"- bzw. Kreisform des Capitulum humeri darstellt. Je nach Größe dieses distalen Fragments kann die Schanz-Schraube rein epiphysär oder metaphysär liegen. Danach in absolut streng seitlicher Projektion des distalen Humerus im Bereich des meta-diaphysären Übergangs Einbohren einer 2. Schanz-Schraube unabhängig von der Ersten, die möglichst rechtwinklig zur Längsachse des Humerus in der a.-p.-Ebene zu liegen kommen sollte, um spätere Manipulationen mittels "Joy-Stick"-Technik zu erleichtern. Sind die beiden Schanz-Schrauben mehr oder weniger in beiden Ebenen parallel, so ist die Fraktur praktisch anatomisch reponiert. Nach erreichter Reposition Feinjustierung aller Achskomponenten. Sicherung der Flexion/Extension mittels einem von radial, distal eingebrachten sog. Anti-Rotations-Kirschner-Drahts, der die Stabilität signifikant erhöht und eine Drehung des distalen Fragments um die einzelne Schanz-Schraube verhindert. Postoperative Behandlung: Keine zusätzliche Gipsruhigstellung notwendig. Es sollte eine funktionelle Nachbehandlung erfolgen. Ergebnisse: Gemäß unserer Langzeitstudien bewegen die meisten Kinder bereits zum Zeitpunkt der ambulanten Pin-Entfernung in der Frakturambulanz ihren Ellbogen weitgehend normal. Bei einer Follow-up-Zeit über 40Monate hatten 30/31Kindern eine seitengleiche Achse und Beweglichkeit.