Einfluss des Alters und Geschlechts auf die hormonelle Stressreaktion = The impact of age and sex on hormonal stress reaction

Hollenstein, L. ; Stute, P.

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    Summary
    Zusammenfassung: Akuter und chronischer Stress: Akuter Stress ist generell nicht schädlich, sondern häufig eine sinnvolle Reaktion. Bei chronischem Stress kommt es zu einer Daueraktivierung des sympathischen Anteils des vegetativen Nervensystems und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, was langfristig mit gesundheitlichen Risiken einhergeht. Einfluss von Alter und Geschlecht: Die sympathische Grundaktivität sowie die Basalwerte von Kortisol nehmen mit dem Alter zu. Im Alter verändert sich die sympathische Reaktion auf einen akuten Stressor nicht. Prämenopausal haben Frauen eine schwächere Stresshormonausschüttung auf akuten Stress als gleichaltrige Männer, postmenopausal ist kein geschlechtsspezifischer Unterschied mehr vorhanden. Östrogene scheinen also protektiv zu sein. Die Kortisolausschüttung steigt bei akutem Stress im Alter um 42 % an. Bei Frauen ist der Anstieg stärker als bei Männern. Haaranalyse auf Kortisol: Mit der Haaranalyse besteht die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum die Kortisolausschüttung nachzuweisen, was mit etablierten Verfahren wie der Plasma- oder Speichelkortisolmessung und der Urinanalyse nicht möglich ist. Bevor die Haarkortisolanalyse im klinischen Alltag zum Einsatz kommen kann, bedarf es jedoch einer alters- und geschlechtsspezifischen Validierung der Methode.