Behandlung von isolierten Olekranonfrakturen : Perkutane Doppelschraubenosteosynthese vs. konventionelle Zuggurtung = Treatment of isolated fractures of the olecranon : Percutaneous double-screw fixation versus conventional tension band wiring

Uhlmann, M. ; Barg, A. ; Valderrabano, V. ; Weber, O. ; Wirtz, D.C. ; Pagenstert, G.

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    Summary
    Zusammenfassung: Hintergrund: Olekranonfrakturen gehören mit 7-10 % zu den mittelhäufigen Brüchen des Erwachsenen. In der Regel werden diese Frakturen operativ mittels konventioneller Zuggurtungsosteosynthese behandelt. Eine perkutane minimal-invasive Doppelschraubenosteosynthese ist eine alternative Technik bei einfacher Zwei-Fragment-Fraktur mit möglichen Vorteilen für diese selektierten Patienten. Patienten und Methode: Es wurden 13Patienten mit einer isolierten Olekranonfraktur vom TypA nach Schatzker-Schmelling mittels perkutaner Doppelschraubenosteosynthese behandelt und in diese prospektive Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 43,6 ± 11,0Jahre. Die intra- und postoperativen Komplikationen wurden erfasst. Die funktionellen Ergebnisse wurden nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 38,2 ± 11,5Monaten mittels Quick-DASH ("disability of shoulder, arms and hand questionnaire") erfasst. Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen, bestehend aus 26Patienten, welche beim gleichen Frakturtyp mit der konventionellen Zuggurtungsosteosynthese behandelt wurden. Ergebnisse: In beiden Gruppen kam es zu keinen intraoperativen Komplikationen. In der Gruppe der perkutanen Doppelschraubenosteosynthese war die Narbe signifikant kürzer (2,4 ± 0,4 vs. 11,0 ± 1,8cm; p < 0,001), das Osteosynthesematerial musste signifikant weniger häufig entfernt werden (38,5 % vs. 73,1 %). Nach einer Mindestnachbeobachtungszeit von 2 (Mittelwert 3,2) Jahren wurden in beiden Gruppen vergleichbare funktionelle Ergebnisse erzielt (Quick-DASH-Score: 2,3 vs. 0,0Punkte; p = 0,155), wobei der Bewegungsumfang in der Gruppe der Doppelschraubenosteosynthese signifikant größer für Extension/Flexion (145 ° vs. 130 °; p < 0,001) und Pro/-Supination (165 ° vs. 155 °; p < 0,001) war als in der Gruppe der konventionellen Zuggurtung. Schlussfolgerung: Bei Patienten mit einer einfachen Olekranonfraktur vom TypA nach Schatzker-Schmelling liefert die perkutane Doppelschraubenosteosynthese vergleichbare Ergebnisse im DASH-Score im Vergleich zum Goldstandard, hat jedoch den Vorteil einer geringeren Revisionsrate mit besserer Beweglichkeit und Kosmetik.