Diagnosenübergreifende Psychoedukation: "Notbehelf" oder "Mittel der Wahl"? : Ergebnisse der Basler Psychoedukationsstudie = Diagnosis-independent psychoeducation: "makeshift” or "gold standard”? : Results from the Basel Psychoeducation Study

Rabovsky, Kristin ; Trombini, Mauro ; Stoppe, Gabriela

Aggiungi alla tua lista
    Summary
    Zusammenfassung: Trotz günstiger Evidenzlage werden die traditionell diagnosehomogenen psychoedukativen Gruppenprogramme aufgrund der oft zu geringen Patientenzahl pro Diagnose nicht routinemäßig eingesetzt. In einer explorativen randomisierten und kontrollierten Studie wurde die Wirksamkeit eines diagnosengemischten Programms hinsichtlich klinischer Variablen, Rehospitalisierungshäufigkeit und "compliance" sowie verlaufsrelevanter subjektiver Einstellungen und Theorien mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden bei Patienten der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (N = 82) über einen 1-jährigen "Follow-up"-Zeitraum untersucht. Signifikante Gruppenunterschiede zeigten sich hinsichtlich Compliance nach 3Monaten und hinsichtlich der Suizidrate zugunsten der Interventionsbedingung. Die Ergebnisse bei den meisten anderen erhobenen klinischen Zielvariablen ergaben deutliche Vorteile für die Psychoeduationsgruppe. Eine erste Analyse qualitativer Daten fand als Akuteffekt eine signifikant günstigere Entwicklung in der Interventionsgruppe. Die bisher einzigen empirischen Daten über eine störungsübergreifende Psychoedukationsgruppe rechtfertigen deren klinischen Einsatz und weitere Untersuchungen