Kontrazeption bei Frauen mit Migräne = Contraception in women with migraine
Merki-Feld, G.S.
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- Zusammenfassung: Hintergrund: Die Migräne ist eine komplexe, invalidisierende Erkrankung, die überwiegend Frauen im reproduktiven Alter betrifft. Ziel bei betroffenen Frauen muss es sein, eine Verhütungsmethode zu finden, die weder mit einem erhöhten Insultrisiko assoziiert ist noch den Migräneverlauf negativ beeinflusst. Um dies zu erreichen, ist eine sorgfältige Anamnese zum Ausschluss weiterer kardiovaskulärer Risiken erforderlich. Kontrazeption mit Gestagenen: Unter den hormonellen Methoden stehen die Gestagenmethoden an erster Stelle. Sie erhöhen das Risiko für einen Insult nicht. Für Desogestrel 75μg gibt es zudem immer mehr Hinweise, dass es den Verlauf hormonabhängiger und -unabhängiger Migränen bei der Mehrzahl der Frauen positiv beeinflussen kann. Weitere Verfahren: Kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (KHK) sollten nur ausnahmsweise verordnet werden. Die Migräne mit Aura ist eine absolute Kontraindikation. Kupferfreisetzende Intrauterinpessare beeinflussen den Verlauf der Migräne nicht. Hormonentzugsmigränen unter KHK kann man mit dem Langzyklus positiv beeinflussen. Es bleibt aber unklar, was dies für das individuelle Risiko eines zerebralen Insults bedeutet. Daher sind Gestagene vorzuziehen