Arzneimittelinteraktionen mit antiretroviralen Medikamenten = Interactions with antiretroviral drugs

Ceschi, A. ; Curkovic, I. ; Kirchheiner, J. ; Kullak-Ublick, G.A. ; Jetter, A.

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    Summary
    Zusammenfassung: Arzneimittelwechselwirkungen sind bei der Behandlung von HIV-Infizierten häufig, da die hochaktive antiretrovirale Therapie immer mehrere Wirkstoffe beinhaltet. Dazu kommen oft Medikamente gegen opportunistische Infektionen und Begleiterkrankungen. Alle Proteaseinhibitoren führen zu einer Inhibition von CYP3A, das im Metabolismus von rund 50% aller Arzneistoffe wichtig ist, beispielsweise Simvastatin, Atorvastatin, Sildenafil und Clarithromycin. Ritonavir ist von allen Proteaseinhibitoren der stärkste Hemmstoff der CYP3A-Aktivität. Dies wird auch genutzt, um die Bioverfügbarkeit anderer Proteaseinhibitoren zu erhöhen. Durch die nichtnukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren Efavirenz und Nevirapin wird die CYP3A-Aktivität in der Dauertherapie gesteigert. Um Interaktionen vorzubeugen, müssen zu Beginn und bei Therapieende die Dosierungen von CYP3A-Substraten angepasst werden. Interaktionen können auch durch die Beeinflussung von glukuronidierenden Enzymen oder Transportproteinen entstehen. So wird P-Glykoprotein durch Ritonavir gehemmt, was zu einer Erhöhung der Exposition gegenüber vielen Chemotherapeutika führt