Hormonale Kontrazeptiva der zweiten, dritten und vierten Generation : Risiko venöser und arterieller Thrombembolie = Hormonal contraceptives of the second, third, and fourth generation : Risk of venous and arterial thromboembolism

Birkhäuser, M.

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    Zusammenfassung: Für die Verschreibung von Ovulationshemmern (OH) sind nicht nur die venösen thrombembolischen Ereignisse entscheidend, sondern die Summe aller Nebenwirkungen. Für die Praxis ergeben sich aus der heutigen Datenlage folgende Konsequenzen: 1. Venöse Thrombembolien sind Teil der unerwünschten, jedoch seltenen Nebenwirkungen kombinierter hormonaler Kontrazeptiva. Das Risiko einer Thrombose ist im ersten Anwendungsjahr und insbesondere in den ersten 3Monaten am höchsten. 2. Ein unterschiedliches Risiko für venöse Thrombembolie (VTE) unter älteren OH einerseits und neueren Pillen andererseits ist bei gesunden vergleichbaren Populationen nicht gesichert. Entscheidend für das Risiko sind die Prädisposition, das Alter, persönliche Risikofaktoren sowie die Respektierung der klassischen Kontraindikationen. 3. Herzinfarkte und CVI sind bei jungen Frauen so selten, dass die verfügbaren Studien keine definitiven Schlussfolgerungen erlauben. Bei Nichtraucherinnen scheint das Risiko nicht erhöht zu sein. 4. Bei jungen gesunden Frauen ohne erkennbare Risikofaktoren müssen bei Erstverschreibungen Zweitgenerationspräparate gegenüber neueren OH nicht bevorzugt werden. 5. Das VTE-Risiko ist unter nichtoralen kombinierten hormonalen Kontrazeptiva nicht geringer als unter einer kombinierten oralen hormonalen Kontrazeption. 6. Bei Vorliegen von Risikofaktoren und bei Verdacht auf eine Thrombophilie sollen reine Gestagenpräparate, ein Gestagen freisetzendes IUD oder eine nichthormonelle Methode eingesetzt werden