Die kondyläre Metastasierung : Literaturrecherche und ein Fallbericht = Condylar metastasis : Review of the literature and report of a case

Kaufmann, M. ; Perren, A. ; Grätz, K. ; Eyrich, G.

In: Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, 2005, vol. 9, no. 5, p. 336-340

Zum persönliche Liste hinzufügen
    Summary
    Zusammenfassung: Hintergrund: Kondyläre Metastasen sind eine Rarität. In der Literaturrecherche entsprachen nur 23 der insgesamt 69 gefundenen Fälle den Kriterien von Meyer u. Shklar. Fallbericht: Bei einem 48-jährigen Mann mit Schmerzen im linken Kiefergelenk wurde im linken Kondylus eine solitäre Metastase eines kurz zuvor operierten Lungenkarzinoms gefunden. Aufgrund der ausgedehnten Umgebungsinfiltration erfolgte eine kurative Radiatio. Im Verlauf traten weitere Skelettmetastasen auf. Diskussion: Kieferköpfchenmetastasen unterscheiden sich bezüglich ihres Verlaufs kaum von den Metastasen des extraartikulären Kieferbereiches. Unter den metastasierenden Tumoren rangiert das Mammakarzinom als Primärtumor an erster Stelle, gefolgt vom Lungenkarzinom. Klinisch und radiologisch können keine spezifischen Parameter für eine Diagnosestellung angegeben werden. Bei der Differenzialdiagnostik der Gelenkserkrankungen sollte jedoch insbesondere bei Patienten mit bekannten Primärtumoren und Gelenksbeschwerden sowie radiologischen Auffälligkeiten eine mögliche Metastasierung berücksichtigt werden. Die Diagnose sollte für eine entsprechende Therapieplanung histologisch gesichert werden. Das therapeutische Vorgehen ist in der Regel palliativ, da die Grunderkrankung bei Diagnosestellung einer Kieferköpfchenmetastase zumeist weit fortgeschritten ist