Störungen des Natriumhaushalts beim Notfallpatienten : Salz in der Suppe der Notfallmedizin = Disorders of serum sodium in emergency patients : Salt in the soup of emergency medicine

Lindner, G. ; Exadaktylos, A.K.

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    Summary
    Zusammenfassung: Elektrolytstörungen sind beim Notfallpatienten häufig und können potenziell lebensbedrohlich sein. So weisen z.B. knapp 20 % aller Notfallpatienten eine Hypo- oder Hypernatriämie auf. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass Störungen des Natriumhaushalts nicht nur Ausdruck der Schwere der Grunderkrankung, sondern unabhängige Prädiktoren für das Outcome des Patienten darstellen. Die Patienten berichten häufig unspezifische Symptome wie Gang- und Konzentrationsstörungen oder werden nach Sturz bei erhöhter Falltendenz der zentralen Notaufnahme zugeführt. Umso wichtiger ist es, Dysnatriämien beim Notfallpatienten rechtzeitig zu erkennen und eine adäquate Korrektur einzuleiten. Hierfür ist die Kenntnis der Mechanismen der Entstehung von Hypo- [Diuretikatherapie, Syndrom der inadäquaten Vasopressin(ADH)-Sekretion (SIADH), Herzinsuffizienz, Leberzirrhose etc.] und Hypernatriämien (Dehydration, Infusionen, Diuretikatherapie, osmotische Diurese etc.) zu berücksichtigen. Akute, symptomatische Dysnatriämien sind rasch mithilfe der Gabe von 3 %iger Kochsalz(NaCl)-Lösung im Fall einer Hyponatriämie und mithilfe der Gabe von 5 %iger Glucoselösung im Fall einer Hypernatriämie zu therapieren. Unter allen Umständen ist während der Korrektur einer Hypo- oder Hypernatriämie das engmaschige Monitoring der Serumnatriumkonzentration essenziell, um eine zu rasche Korrektur und daraus resultierende Folgeschäden zu vermeiden. Der vorliegende Beitrag erläutert Epidemiologie und Ätiologie der Hypo- sowie Hypernatriämie auf Basis der aktuellen Studienlage unter spezieller Berücksichtigung notfallmedizinischer Aspekte und gibt Empfehlungen zur Therapie der Elektrolytstörungen