Lymphom der Prostata - Diagnose auf den "zweiten Stich" = Malignant Lymphoma of the Prostate - Diagnosis on the Second Biopsy

Vetsch, Gabi ; Baumann, Christa ; Kläy, Marco ; Leupin, Nicolas ; Rentsch, Cyrill ; Mueller-Garamvölgyi, Esther ; Bürgi, Ulrich ; Schiemann, Uwe

In: Medizinische Klinik, 2008, vol. 103, no. 4, p. 245-248

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    Summary
    Zusammenfassung: Hintergrund:: Maligne Lymphome der Prostata sind eine klinische Rarität. In der Literatur werden insgesamt etwa 165 Fälle beschrieben, in denen ein primäres Lymphom oder eine sekundäre Infiltration der Prostata durch ein Lymphom vorlag. Fallbeschreibung:: Berichtet wird der Fall eines 59-jährigen Patienten mit einer unscharf begrenzten Raumforderung im Bereich der Prostata bei normalem prostataspezifischem Antigen (PSA), einer Wirbelkörperfraktur und bilateralen Nebennierenvergrößerungen. Eine zweizeitige Prostatastanzbiopsie erbrachte die Diagnose eines diffus-großzelligen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms. Weitere Staginguntersuchungen ergaben Anhaltspunkte für das Vorliegen eines epiduralen Befalls. Es wurde eine Polychemotherapie inklusive intrathekaler Applikation initiiert, unter der sich die Lymphommanifestationen bei einem ersten Zwischenstaging nach vier Zyklen deutlich zurückgebildet hatten. Nach weiteren zwei Zyklen R-CHOP zeigte ein CT zwar noch ein kleines Weichteilplus in der Prostataloge, im anschließenden PET-CT war jedoch kein vitales Lymphomgewebe mehr nachweisbar (komplette Remission). Schlussfolgerung:: Bei einer Raumforderung im Bereich der Prostata muss neben einem Prostatakarzinom als weitaus häufigste Tumorentität auch an ein solitäres Lymphom oder eine Infiltration der Prostata bei generalisiertem Lymphom gedacht werden, insbesondere bei einem normalen PSA