- Summary
- Zusammenfassung: Der Zusammenhang zwischen Androgenen und androgenetischer Alopezie (AGA) sowie Hirsutismus ist gut bekannt. Entsprechend wurden erfolgreiche Therapien entwickelt, die in den Androgenmetabolismus eingreifen. Ein Zusammenhang zwischen Hormonen und Haarwachstum ist aufgrund klinischer Beobachtungen auch für Hormone jenseits des Androgenhorizontes erkennbar: Östrogen, Prolaktin, Thyroxin, Kortison, Wachstumshormon (GH), Melatonin. Bei der primären GH-Resistenz besteht dünnes Haar, umgekehrt verursacht Akromegalie Hypertrichose. Hyperprolaktinämie kann zu Haarausfall und Hirsutismus führen. Eine Teilsynchronisierung des Haarzyklus in Anagen während der Spätschwangerschaft weist auf die Östrogenwirkung hin, Aromatasehemmer führen umgekehrt zu Haarausfall. Effluvium im Kausalzusammenhang mit Schilddrüsenfunktionsstörungen ist gut belegt. Die senile Involutionsalopezie betrifft im Unterschied zur AGA die Haare diffus. Es stellt sich die Frage, ob die den Hormontherapien im Rahmen der Anti-Aging-Medizin zugrunde liegende Hypothese des Kausalzusammenhangs zwischen der altersassoziierten Reduktion zirkulierender Hormone und einer Funktionseinbuße auch für die Haare gilt