Soziale Unterstützung, soziale Belastungen und Gesundheit bei leicht hilfebedürftigen Betagten

Suter, Christian ; Meyer, Peter

In: Sozial- und Präventivmedizin, 1997, vol. 42, no. 4, p. 204-215

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    Zusammenfassung: Der Beitrag befasst sich mit der Bedeutung verschiedener sozialer Teilnetze für soziale Unterstützung und Belastung und untersucht den Einfluss von sozialer Unterstützung und Belastung auf den Gesundheitszustand von Betagten. 171 (t1, 1992) bzw. 135 (t2, 1993) leicht pflegeoder betreuungsbedürftige Betagte im Alter von mindestens 75 Jahren aus drei Zürcher Stadtkreisen wurden mit einem strukturierten Interview zweimal mündlich befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die familialen und ausserfamilialen Sozialbeziehungen für die befragten Frauen und Männer eine zentrale soziale Ressource für die Mobilisierung von praktischer und emotionaler Unterstützung bilden. Während sich Männer durch das familiale Sozialnetz (v.a. die Partnerschaft) am stärksten unterstützt fühlen, spielen für Frauen sowohl familiale wie ausserfamiliale Kontakte eine wichtige Rolle. Der ausgeprägten Unterstützungsfunktion sozialer Beziehungen stehen nur relativ schwache Belastungswirkungen gegenüber. Soziale Unterstützung wirkt sich hauptsächlich indirekt positiv auf die Gesundheit aus. Im Zeitverlauf zwischen t1 und t2 verändert sich das soziale Beziehungsnetz, die soziale Unterstützung sowie der Gesundheitszustand nur wenig, wohingegen soziale Belastungen eine vergleichsweise niedrigere zeitliche Konstanz aufweisen