Posteriore Zugänge zum Acetabulum = Posterior approaches to the acetabulum

Siebenrock, K.-A ; Tannast, M. ; Bastian, J.D. ; Keel, M.J.B.

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    Summary
    Zusammenfassung: Die posterioren Zugänge zum Hüftgelenk waren im 19. Jahrhundert von Langenbeck und Kocher beschrieben worden. Letournel schuf die Bezeichnung des Kocher-Langenbeck-Zugangs und beschrieb damit einen der wichtigsten Zugänge zum Hüftgelenk. Die Weiterentwicklung durch eine digastrische Trochanterosteotomie und zusätzliche chirurgische Hüftluxation ermöglicht die vollständige Gelenkeinsicht mit visueller Kontrolle des Schadens, der Güte der Reposition und der extraartikulären Implantatlage. Mit der Zunahme von Acetabulumfrakturen bei alten Menschen mehrt sich auch die Zahl komplizierender Faktoren wie multifragmentäre Hinterwandausbrüche, Domimpressionen, marginale Impaktionen und Femurkopfschäden. Diese Faktoren sind für schlechte Ergebnisse bei Acetabulumfrakturen verantwortlich. Nur bei direkter Gelenkeinsicht können diese Faktoren zuverlässig erkannt und soweit wie möglich anatomisch korrigiert werden. Die chirurgische Hüftluxation bietet deshalb bei komplexen Hinterwand-, Quer- und T-förmigen Frakturen mit und ohne Hinterwandbeteiligung große Vorteile. Sie stellt deshalb bei diesen Frakturformen in unseren Händen einen Standardzugang dar