Neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie und Therapie der Gicht = New knowledge on the pathophysiology and therapy of gout

So, A.

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    Summary
    Zusammenfassung: Gicht wird durch die Ablagerung von Mononatriumurat- (MNU-)Kristallen im Gewebe verursacht, durch die eine lokale Entzündungsreaktion ausgelöst wird. Bei älteren Menschen ist sie die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Die Bildung von MNU-Kristallen wird durch eine Hyperurikämie begünstigt. In den letzten beiden Jahrzehnten war eine deutliche Zunahme von Hyperurikämie und Gicht zu verzeichnen. Beim metabolischen Syndrom ist der Trend ähnlich. Neuere Studien geben Einblick in den Harnsäurestoffwechsel der Niere sowie Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Hyperurikämie und Hypertonie. MNU-Kristalle verursachen eine Entzündung, indem sie Leukozyten zur Produktion inflammatorischer Zytokine und anderer Entzündungsmediatoren anregen. Bei der Aufnahme von MNU-Kristallen durch Monozyten sind Wechselwirkungen mit den "Toll-like-Rezeptoren" (TLR) 2 und 4 sowie CD14 beteiligt, die Bestandteil des angeborenen Immunsystems sind. Intrazellulär aktivieren MNU-Kristalle das Inflammasom, das inaktives Pro-Interleukin- (IL-)1 in aktives IL-1β überführt. Die inflammatorischen Wirkungen von MNU sind IL-1-abhängig und können durch IL-1-Inhibitoren unterdrückt werden. Durch diese Erkenntnisse ergeben sich neue Ansätze in der Therapie von Hyperurikämie und Gicht