Ungenügender Früchte- und Gemüsekonsum in der Schweiz: Resultate der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 1992/93 = Inadequate consumption of fruit and vegetables in Switzerland: Results of the 1992/93 Swiss Health Survey

Eichholzer, Monika ; Bisig, Brigitte

In: Sozial- und Präventivmedizin, 1999, vol. 44, no. 4, p. 143-151

Aggiungi alla tua lista
    Summary
    Zusammenfassung: Da ungenügender Früchte- und Gemüsekonsum das Risiko verschiedener (chronischer) Krankheiten erhöht, wird empfohlen, täglich mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Früchte zu essen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Prävalenz des ungenügenden Früchte- und Gemüse-/Salatekonsums (Kartoffeln gelten in der Schweiz nicht als Gemüse) in der Schweiz insgesamt und nach soziodemographischen und Lebensstilfaktoren zu bestimmen. Die Daten stammen aus der für die Schweiz repräsentativen "Schweizerischen Gesundheitsbefragung”, die 1992/93 vom Bundesamt für Statistik durchgeführt wurde. 7930 Männer und 7358 Frauen (Teilnehmerquote 71%) ab 15 Jahren wurden (mehrheitlich) telefonisch befragt. Früchte- und Gemüse-/Salatekonsum wurden anhand von "Food-Frequency-Fragen” erhoben. Nichttäglicher Konsum wurde als ungenügender Konsum definiert. 30% der Befragten weisen einen ungenügenden Früchtekonsum auf, beim Gemüse-/Salatekonsum sind dies 16,5%. Rund ein Viertel der Studienteilnehmer essen entweder zu selten Früchte oder zu selten Gemüse/ Salate. Für zusätzliche 11% ist sowohl der Früchte- wie der Gemüsekonsum ungenügend. Wie multivariate Analysen zeigen, verhalten sich Männer, Junge, Leute mit niedrigem Bildungsniveau, Westschweizer-und Tessiner/-innen, Raucher/-innen und sportlich Inaktive unerwünschter als Frauen, Ältere, besser Gebildete, Deutschschweizer/-innen, Nichtraucher und sportlich Aktive. Dieser weit verbreitete, ungenügende Konsum weist auf die dringende Notwendigkeit von öffentlichen Ernährungskampagnen hin