Erhöhte basale Serumtryptasekonzentration oder Mastozytose als Risikofaktor der Hymenopterengiftallergie Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) (AWMF-Leitlinie 061/018)

Przybilla, Bernhard ; Müller, Ulrich ; Jarisch, Reinhart ; Ruëff, Franziska

In: LaboratoriumsMedizin, 2007, vol. 31, no. 5, p. 214-217

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    Summary
    Hymenopterengift-allergische Patienten mit Mastzellerkrankung, das heißt Mastozytose und/oder erhöhtem basalen Serumtryptasespiegel, haben ein hohes Risiko schwerer, lebensbedrohender Stichreaktionen. Bei ihnen ist eine spezifische Immuntherapie mit Bienen- oder Wespengift besonders dringlich. Die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung ist bei diesen Patienten grundsätzlich nicht eingeschränkt. Allerdings benötigen sie häufiger eine höhere Erhaltungsdosis als die Standarddosis von 100μg, so dass eine Therapiekontrolle durch Stichprovokation besonders wichtig ist. Bei Bienengifthyposensibilisierung, die weniger wirksam ist als Wespengifthyposensibilisierung, wird von vornherein eine Erhaltungsdosis von 200μg gegeben. Weiter ist bei Mastzellerkrankungen eine lebenslange Fortführung der spezifischen Immuntherapie indiziert. Um das Vorliegen einer Mastzellerkrankung zu erkennen, sind vor allem eine sorgfältige Inspektion der Haut hinsichtlich einer kutanen Mastozytose sowie die Messung der basalen Serumtryptasekonzentration erforderlich. Besteht eine Mastzellerkrankung, so sind weitere Untersuchungen nötig, um gegebenenfalls eine systemische Mastozytose zu erfassen