Therapie spastischer Gangstörungen im Wachstum = Therapy of spastic gait disorders in adolescents

Brunner, R.

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    Summary
    Zusammenfassung: Bei Patienten mit spastischen Bewegungsstörungen liegt immer auch eine Schwäche vor, die möglicherweise wichtiger als die Spastizität ist. Schwächende Maßnahmen müssen deshalb grundsätzlich sehr vorsichtig indiziert werden. Die klinische Beurteilung der Muskelfunktion deckt sich schlecht mit den funktionellen Problemen. Wenn möglich, sollte deshalb die Funktion selbst vermessen werden. Für das Gehen ist Stabilität im Standbein wesentlich; hierfür sind Plantarflexorenkraft und ein stabiler Fuß als Hebel nötig. Spitzfüßigkeit verkürzt den Hebel ebenso wie Fußdeformitäten. Die Füße müssen deshalb gestützt und kontrolliert werden; hierzu werden Orthesen eingesetzt. Diese funktionellen Orthesen müssen biomechanisch optimal aufgebaut sein, da sie sonst mehr schaden als nützen. Mit Erreichen der skeletalen Reife können orthopädisch-chirurgische Maßnahmen in vielen Fällen diese Orthesen ersetzen. Als biomechanische Zielvorgaben werden 90° (Schuhsole gegen Unterschenkelachse) - 0° (Kniestreckung) - 0° (Hüftstreckung) angestrebt. Vor allem bei Zehengang mit korrekt eingestelltem Fuß muss über eine Verlängerung/Schwächung der Kniebeuger (ischiokrurale Muskeln, Mm.gastrocnemii) entschieden werden.