Spritzenabszesse bei intravenös Drogenabhängigen : Häufigkeit assoziierter Komplikationen in Abhängigkeit der Lokalisation = Injection site abscesses in intravenous drug users : Frequency of associated complications related to localisation

Pfefferkorn, U. ; Viehl, C. ; Bassetti, S. ; Wolff, T. ; Oertli, D.

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    Zusammenfassung: Hintergrund: Haut- und Weichteilabszesse sind bei intravenös Drogenabhängigen der häufigste Hospitalisationsgrund. Zu den mit Spritzenabszessen assoziierten Komplikationen gehören septische Arthritiden, septische Thrombosen und Embolien, lokale Schädigung von umliegenden Strukturen, periphere Ischämie durch intraarterielle Injektion, Pseudoaneurysmata von Venen und Arterien und die nekrotisierende Fasziitis. Material und Methode: Wir führten eine retrospektive Studie von 108Hospitalisationen bei 85Patienten mit insgesamt 130Abszessen in Hinblick auf die aufgetretenen Komplikationen durch. Ergebnisse: Fünfundfünfzig Prozent der Abszesse waren an der unteren Extremität lokalisiert. Die Komplikationsrate an dieser Lokalisation war mit 12/71 (16,9%) signifikant höher (p=0,0005) als an der oberen Extremität mit 0/55. Abszesse an der unteren Extremität führten zu einer signifikant längeren Hospitalisationsdauer als solche an der oberen Extremität (8,5 vs. 4,2Tage, p=0,005) und damit zu höheren Kosten. Schlussfolgerung: Bei der Behandlung von Spritzenabszessen der unteren Extremität muss an das erhöhte Risiko assoziierter Komplikationen gedacht werden. In den Beratungsstellen durchzuführende präventive Maßnahmen könnten durch Vermeiden von Injektionen an den unteren Extremitäten zu einer Verminderung der durch den Drogenkonsum verursachten Kosten führen