Zur Erlernbarkeit der Arzt-Patienten-Kommunikation in der Medizinischen Ausbildung = Physician-patient communication in medical education: can it be learned?

Langewitz, W.

In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 2012, vol. 55, no. 9, p. 1176-1182

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    Zusammenfassung: In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden ausgewählte Arbeiten präsentiert, die belegen, dass viele Elemente einer professionellen Arzt-Patient-Kommunikation im Medizinstudium erlernbar sind; dabei sind das Ausmaß des Lernerfolges und die Möglichkeiten seiner Überprüfung abhängig von der Definition der Lernziele. Zu ihrer Begründung wird in den meisten Lehrplänen auf die Bedeutung eines eher partnerschaftlichen und nicht patriarchalischen Umgangs mit Patienten verwiesen. Dem wird hier eine Definition von Lehrzielen gegenübergestellt, die sich an den Bedürfnissen der klinischen Medizin orientiert: Studierende erheben belastbare anamnestische Angaben, sie können Gespräche explizit strukturieren und Informationen vermitteln, sie trauen sich zu, emotionale Äußerungen von Patienten aufzugreifen. Als Prüfungsformat in der professionellen Kommunikation wird das Objective Standardised Clinical Examination (OSCE) mit seinen Stärken und Schwächen diskutiert. In Zukunft wird der strukturierte Einsatz von Videoaufnahmen von Gesprächen dazu führen, dass Studierende das eigene Verhalten besser kritisch reflektieren können. Wünschenswert wäre der Einsatz von Verfahren zur unmittelbaren Rückmeldung an Studierende über arbeitsplatzbasierte Techniken wie Mini-Cex oder Workplace-based Assessment. Diese Lehr- und Prüfungsmethoden bedürfen allerdings einer nicht nur fachlich, sondern auch in der Kunst des Feedback-Gebens ausgebildeten Fakultät