Die mittlere Lebenserwartung in der Schweizhistorischer und internationaler Hintergrund und einige Gedanken zur zukünftigen Entwicklung = Mean life expectancy Switzerland — historical and international background and some remarks on future trends

Bopp, Matthias ; Gutzwiller, Felix

In: Sozial- und Präventivmedizin, 1998, vol. 43, no. 3, p. 149-161

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    Summary
    Zusammenfassung: Altersspezifische Sterbedaten sind sensible Gradmesser für die Lebenschancen einer Bevölkerung. Aus den in der Schweiz seit 1876/80 rund alle 10 Jahre berechneten Sterbetafeln lassen sich die mittlere Lebenserwartung und die Überlebens- bzw. Sterbewahrscheinlichkeiten für beliebige Altersstufen und Beobachtungszeiten bestimmen. Die Überlebenskurven haben sich kontinuierlich rektangularisiert, doch verlief der Rückgang der Mortalität nicht uniform: Bis weit ins 20. Jahrhungdert hinein war die Zunahme der mittleren Lebenserwartung v.a. durch einen raschen Rückgang der Säuglings- und Kindersterblichkeit bedingt; erst nach 1930 fiel auch die sinkende Mortalität bei den Erwachsenen stärker ins Gewicht, bei den über 60jährigen sogar erst nach 1960. Im internationalen Vergleich hat sich die günstige Position der Schweiz erst nach 1950 herausgebildet, v.a. wegen einer niedrigen Sterblichkeit in den höchsten Altersklassen. Für die kommenden Jahrzehnte rechnet man mit einer nochmaligen deutlichen Steigerung der mittleren Lebenserwartung, trotz der in letzer Zeit ungünstigen Entwicklung bei den jüngeren Erwachsenen. Die Zahl der über 65- und erst recht der über 80jährigen wird bis 2020 stark anwachsen, selbst wenn sich die Bevölkerungsszenarien von 1995 als zu optimistisch erweisen sollten