Soziale Kontakte als weg aus der Erwerbslosigkeit = Finding a job via social contacts

Brandt, Martina

In: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 2006, vol. 58, no. 3, p. 468-488

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    Zusammenfassung: Gerade Erwerbslose werden selten berücksichtigt, wenn es um die Untersuchung des Nutzens sozialer Kontakte für die Verbesserung der Arbeitsmarktposition geht. In diesem Artikel wird anhand der Längsschnittdaten des deutschen Niedrigeinkommens-Panels 1998-2002 gezeigt, dass sich Granovetters These der "Stärke schwacher Beziehungen” (1973) modifizieren und auf Erwerbslose mit niedrigem Einkommen übertragen lässt. Etwa ein Drittel der arbeitslosen Befragten findet einen neuen Job mithilfe sozialer Kontakte. Ereignisanalysen zeigen, dass der Ausstieg aus Erwerbslosigkeit in der Beobachtungszeit umso eher stattfindet, a) je mehr enge Kontakte ein Erwerbsloser besitzt und b) je breiter seine Beziehungen gestreut sind. Der signifikante positive Effekt der sozialen Netzwerke bleibt unter Kontrolle von wichtigen Prädiktoren für den Arbeitsmarkterfolg wie Dauer der Arbeitslosigkeit, Gesundheitszustand, Bildung, Geschlecht, Alter und Aktivitäten der öffentlichen Arbeitsvermittlung stabil