Rekombinante Allergene : Routinediagnostik oder Wissenschaft? = Recombinant allergens : For routine use or still only science?

Schmid-Grendelmeier, P.

Add to personal list
    Summary
    Zusammenfassung: Die Verwendung rekombinanter Allergenkomponenten eröffnet mehrere diagnostische Möglichkeiten. So können krankheitsspezifische Sensibilisierungsmuster wie etwa bei der allergisch bronchopulmonalen Aspergillose ABPA identifiziert werden. Durch Bestimmung der Majorallergene wichtiger Pollen (Betv1, Ole1, Phlp1/Phlp5) kann eine präzisere Indikationsstellung im Hinblick auf eine allergenspezifische Immuntherapie ermöglicht werden, da Extrakte v.a. Majorallergene enthalten. Sensibilisierungen auf Nebenallergene wie Profiline und Polcalcine beeinflussen aufgrund der großen Kreuzreaktivität herkömmliche IgE-Tests, sind aber oft von untergeordneter klinischer Bedeutung. Bei Nahrungsmitteln können häufige Kreuzreaktionen etwa mit Birkenpollen über Betv1/PR-10-Proteine nachgewiesen werden. Zudem lassen Sensibilisierungen auf Speicherproteine etwa von Erdnuss (Arah2) oder Lipidtransferproteine von Pfirsich (Prup3) oder Haselnuss (Cora8) Rückschlüsse auf ein höheres Anaphylaxierisiko zu. Anstrengungsinduzierte Beschwerden (Tria19), unklare Latexsensibilisierungen oder Doppelpositivität bei Insektengiftallergien sind weitere aktuell sinnvolle Einsatzgebiete. Microarray-basierte Allergenchips erlauben bereits heute die Bestimmung von IgE gegen über 100Allergenen aus kleinsten Serummengen, bedürfen aber noch der Evaluation und Optimierung bezüglich Allergenauswahl und Sensitivität