Die Behandlung der Apophysenabrissverletzung des Epicondylus ulnaris im Kindesalter = Treatment of Medial Epicondylar Apophyseal Avulsion Injury in Children

Haxhija, Emir ; Mayr, Johannes ; Grechenig, Wolfgang ; Höllwarth, Michael

In: Operative Orthopädie und Traumatologie, 2006, vol. 18, no. 2, p. 120-134

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    Summary
    Zusammenfassung: Operationsziel: Operative Reposition und Retention der Apophyse des Epicondylus ulnaris zur Vermeidung von Gelenkinstabilitäten, bleibenden Fehlstellungen und Pseudarthrosen. Indikationen: Absolut: Intraartikulär dislozierte Apophyse des Epicondylus ulnaris, komplette Läsion des Nervus ulnaris. Relativ: Dislokation der Apophyse (> 4 mm) bei Kindern > 5 Jahre, wobei die Indikation mit zunehmender Dislokation, steigendem Alter oder besonderer sportlicher Aktivität des Kindes großzügiger zu stellen ist. Kontraindikationen: Dislokation der Apophyse (≤ 4 mm) bei Kindern < 5 Jahre, sofern das Fragment nicht intraartikulär liegt. Operationstechnik: Offene Reposition der Apophyse über einen ulnaren Zugang. Identifikation des Nervus ulnaris. Bei jüngeren Kindern bzw. bei sehr kleinen Fragmenten Fixation mit Kirschner-Draht. Schraubenfixation bei größeren knöchernen Fragmenten und älteren Kindern. Weiterbehandlung: Oberarmgipslonguette bis zum Abschluss der Wundheilung. Anschließend Oberarmgipsverband für 3 Wochen. Entfernung der Kirschner-Drähte nach 4-6 Wochen. Schraubenentfernung nach 8-12 Wochen. Physiotherapie nur, wenn 6 Wochen nach Entfernung des Gipsverbands noch eine deutlich eingeschränkte Beweglichkeit des Ellenbogengelenks vorliegt. Ergebnisse: Im Zeitraum vom 01.01.1994 bis 31.12.2003 wurden 25 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 12 Jahren wegen eines Apophysenabrisses am Epicondylus ulnaris mit offener Reposition und Kirschner-Draht-Fixation operiert. Durchschnittlich 3 Jahre nach dem Unfall konnten 14 dieser Kinder entsprechend einem Schema, das subjektive, klinische und radiologische Parameter bewertet, nachuntersucht werden. Zwei Kinder zeigten eine geringe Minderung der groben Kraft des verletzten Arms im Seitenvergleich. Ein Kind wies ein Ellenbogenflexionsdefizit von 10° auf, bei den übrigen Kinder fanden sich Bewegungseinschränkungen von maximal 5° im Seitenvergleich. In allen nachuntersuchten Fällen zeigte sich eine minimale Zunahme der Valgisierung des Ellenbogengelenks der Frakturseite im Vergleich zur unverletzten Seite (durchschnittlich 3°). Alle Frakturen waren innerhalb von 6 Wochen knöchern konsolidiert