Klinische Pharmakologie : Postoperative Übelkeit und Erbrechen = Clinical pharmacology : Postoperative nausea and vomiting

Tramèr, M.R.

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    Summary
    Zusammenfassung: Die "Dreierregel" beschreibt drei Schritte, die zur optimalen Kontrolle von postoperativer Übelkeit und Erbrechen ("postoperative nausea and vomiting", PONV) benötigt werden. Erstens sollte versucht werden, Hochrisikopatienten zu identifizieren. Risikofaktoren helfen mit, Patienten zu stratifizieren: Hochrisikopatienten profitieren am ehesten von einer Prävention; bei Niedrigrisikopatienten lohnt sich eine Prävention kaum. Zweitens sollte für Hochrisikopatienten eine Anästhesietechnik mit niedrigem emetogenen Potenzial gewählt werden. Und drittens sollten diese Patienten von einem präventiven antiemetischen Cocktail profitieren. Butyrophenone (z.B. Droperidol), 5-HT3-Rezeptoren-Antagonisten ("Setrone") und Steroide (z.B. Dexamethason) wirken am besten, wenn sie kombiniert werden. Sie gehören deshalb heute zu den logischen Komponenten eines antiemetischen Cocktails. Finanzielle Überlegungen können jedoch Zahl und Art der Antiemetika, die präventiv verabreicht werden sollen, beeinflussen. Die Identifizierung von Hochrisikopatienten bleibt der schwierigste Teil einer erfolgreichen PONV-Prävention. Zwar wurden Risikoscores vorgestellt, und diese wurden auch vielerorts in den klinischen Alltag integriert. Sensitivität und Spezifität dieser Scores sind jedoch ausgesprochen unbefriedigend, und ihre unkritische Anwendung bleibt somit unerwünscht. Solange keine zuverlässigeren Risikovoraussagen vorliegen, scheint bei manchen Patienten, eine aggressive Therapiestrategie sinnvoller und wahrscheinlich kosteneffizienter, als eine Prävention