Zytologie der ableitenden Harnwege : Zwischen Zweifel und Gewissheit = Cytology of the urinary tract : Between uncertainty and clarity

Bubendorf, L. ; Dalquen, P. ; Savic, S.

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    Summary
    Zusammenfassung: Wenig differenzierte Urothelkarzinome und das bioptisch oft schwierig fassbare Carcinoma in situ lassen sich im Gegensatz zu den "low-grade" urothelialen Neoplasien in der Urinzytologie zuverlässig diagnostizieren. Wir empfehlen folgendes Klassifikationssytem: negativ, zweifelhaft, suspekt und positiv. Angesichts der komplexen klinisch-pathologischen Zusammenhänge sollte die Klassifikation stets von einem Kommentar begleitet sein. Die 2004 WHO-Klassifikation der urothelialen Tumoren stellt die klinisch weniger relevanten "Low-grade-Tumoren" den klinisch relevanten "High-grade-Tumoren" gegenüber, die sich zytologisch meist als "positiv" klassifizieren lassen. Die zytologische Diagnose der zystoskopisch meist sichtbaren Low-grade-Neoplasien ist klinisch nicht dringlich. Urotheliale Neoplasien zeichnen sich im Gegensatz zu reaktiven Veränderungen durch chromosomale Aberrationen aus. Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) mit mehreren DNS-Sonden eignet sich deshalb für die Abklärung unklarer Befunde. Bei eindeutig positiver Zytologie ist eine FISH-Untersuchung dagegen nicht notwendig. Eine standardisierte Diagnoseformulierung und die Möglichkeit zu weiteren Abklärungen mittels FISH erhöhen den diagnostischen Stellenwert der Harntraktzytologie