Quasirentenmodell und Honorare für Abschlussprüfungen in Deutschland - eine empirische Analyse = Quasi-Rents Model and Audit Fees in Germany—An Empirical Analysis
Bigus, Jochen ; Zimmermann, Ruth-Caroline
In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 2009, vol. 79, no. 11, p. 1283-1308
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- Zusammenfassung: Das Quasirentenmodell nach DeAngelo (1981a) impliziert, dass die Abschlussprüfungshonorare bei vollkommener Konkurrenz am Prüfungsmarkt bei der Erstprüfung nicht kostendeckend sind (low balling) und mit zunehmender Mandatsdauer ansteigen (fee cutting). Bei hinreichend eingeschränktem Wettbewerb tritt nur der zweite Effekt auf. Dieser Beitrag prüft die Gültigkeit dieser Implikationen für die Konzernabschlüsse börsennotierter Gesellschaften in Deutschland. Eine multiple lineare Regressionsanalyse kann nicht bestätigen, dass die Erstprüfungshonorare systematisch niedriger sind als bei einer Folgeprüfung. Die Prüfungshonorare steigen indes mit zunehmender Mandatslaufzeit an. Zudem korrelieren die Prüfungshonorare positiv mit den Beratungshonoraren und (schwach) positiv mit einer Prüfung durch eine Big4-Gesellschaft. Diese Ergebnisse sind teilweise vereinbar mit dem Quasirentenmodell. Die hohe positive Korrelation zwischen Beratungs- und Prüfungshonoraren deutet darauf hin, dass eine Trennung von Prüfungs- und Beratungstätigkeiten die relative wirtschaftliche Abhängigkeit von einzelnen Mandanten im Durchschnitt kaum verändern würde